Batz Sur Mer
Dienstag, 10. Juli 2001,
müde wie wir waren, sind wir schnell eingeschlafen. Erstmalig haben wir es geschafft, nicht allein munter zu werde. Auf einmal stand eine dunkelhäutige, weibliche Person in unserer Tür und wollte unser Zimmer reinigen. Als wir auf die Uhr schauten war es bereits 08.00 Uhr durch. So lange hatten wir vorher nie geschlafen und haben es später auch nicht mehr gemacht. Denn unser Ziel war es ja so viel wie möglich zu sehen und dazu brauchten wir viel Zeit. Also schnell fertig machen, frühstücken und los.
Die Fahrt zum ersten Ziel war nicht weit. Nach einer knappen halben Stunde gelangten wir zum "Grand Blockhaus", ein als Museum hergerichteter Leitstand S 414 - Leitstand für mittlere und schwere Batterien.
der Feuerleitstand von außen |
der Eingang zum Feuerleisthand |
alte Kriegstechnik, man sieht noch Reste der Tarnung - Fenster |
vor dem Feuerleitstand |
Von außen war dieses Bauwerk vor Jahren wieder
freigelegt worden, denn wie alle Bauwerke des 2. Weltkrieges hatte die Natur es
geschafft sie zu begrünen. Eigentlich diente der S 414 für die Leitung
von 240 mm Eisenbahngeschützen.
Heute ist das große Blockhaus als Museum des 2. Weltkrieges, über die Festung
St. Nazaire und die Übergabe an die Alliierten hergerichtet. Die
Räumlichkeiten eignen sich hervorragend. In 5 Etagen sind alte Gegenstände aus
der Zeit 1940 - 1945 zusehen, Schaubilder mit liebevoll hergerichteten Puppen,
die sehr viel Ähnlichkeiten mit den damaligen Personen haben und
historische Dokumente. Über eine Beschallungsanlage läuft ständig leise Big
Band Musik von Glen Miller. Das Museumspersonal spricht sehr gut deutsch und ist
gern bereit Fragen zu beantworten.
der erste Raum mit Kasse |
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so sah der Leitstand gut getarnt aus |
der Leitstand von vorn |
der Plan des Leitstandes |
Modell des Leitstandes |
Nachrichtenraum |
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die Übergabe der Festung St. Nazaire |
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Panzerfaust |
Beipackzettel für Medikamente |
"aufmunternde Plakate" |
Nahkampf in den Vierzigern |
Zigaretten von damals |
Wehrmachteigentum |
Steffen ganz oben |
Codierung von Nachrichten |
Alle Etagen geschafft - nun ging es weiter. Auf dem
Weg zu unserer nächsten Etappe kamen wir an der Ortschaft Le Croisic vorbei -
einem verträumten Ort am Atlantik. Auch hier hatten die Deutschen ihre
Stellungen errichtet. Als wir dort vorbei kamen waren die Franzosen kräftig
dabei diese alten Klötze zu entfernen. Mit schwerer Technik rückten sie den
Bunkern zu Leibe - mit Erfolg. Ein Teil der Anlagen war bereits geschleift. Das
sollte uns aber nicht ärgern, denn der Ort ist viel schöner als die alten
Hinterlassenschaften des dritten Reiches.
Als erstes parkten wir unser Auto am Hafen - einem großen Sportboothafen wie
man sie am Atlantik immer wieder vorfindet. Von hier aus begaben wir uns in die
kleine Stadt. Wie überall in den kleinen Orten - gepflegte Häuser, saubere
Straße und angenehme Atmosphäre.
Leider reichte die Zeit wiederum nicht aus - denn das Tagesprogramm war umfangreich und wir fuhren weiter nach der Halbinsel Quiberon.